Von der Industrie über die Logistik bis zur Energiewirtschaft: Der digitale Wandel hat sämtliche Branchen erfasst und stellt auf Basis der neuen Technologien nicht nur das eigene Unternehmen selbst vor neue Herausforderungen. Auch die Beziehung zu Kunden und Zulieferern wandelt sich zunehmend.
Um die wichtigsten Handlungsfelder für das eigene Unternehmen im Zuge der digitalen Transformation herauszuarbeiten, sollten Organisationen zunächst das Fundament – eine Digitalisierungsstrategie – entwickeln.
Strategische Analyse und Zielsetzung
Im ersten Schritt sollte die Führungsebene mit dem mittleren Management eine digitale Vision und Agenda erarbeiten. Dazu gehört unter anderem die Betrachtung neuer Technologien und digitaler Entwicklungsmuster, um ihr Potenzial für das eigene Unternehmen auszuloten. Digitale Entwicklungsmuster zeigen auf, wie sich Geschäftsmodelle mithilfe der Digitalisierung weiterentwickeln lassen. Sie können vom Einsatz der digitalen Daten zur Erstellung von Echtzeit-Prognosen bis hin zur Erschließung völlig neuer Geschäftsfelder reichen.
Zu diesem Arbeitsschritt zählt auch eine Unternehmensanalyse unter Berücksichtigung der Branche und des Wettbewerbs. Anschließend sollten Unternehmen ein Zielbild des digitalen Geschäftsmodells entwickeln und die digitalen Themenfelder auf Basis der eigenen Geschäfts- und IT-Strategie priorisieren. Ein wesentlicher Bestandteil ist hier die Ermittlung des digitalen Reifegrads.
Der digitale Reifegrad
Der digitale Reifegrad zeigt Unternehmen an, wie gut sie das Thema Digitalisierung beherrschen und in welchen Kategorien sie – gemessen am derzeitigen Stand der Technik – gegebenenfalls noch Nachholbedarf haben.
Die Bewertung erfolgt in fünf Kategorien und reicht von „Non-Digital“ bis hin zu „Digital Leader“. Ist der digitale Reifegrad bestimmt, können Unternehmen ausgehend davon ihre Ziele festlegen. Die Möglichkeiten und Ziele sollten dabei in erster Linie zum zukünftigen Geschäftsmodell des Unternehmens passen. Oberstes Ziel ist demnach nicht, in jedem Bereich zum „Digital Leader“ zu werden.
Operationalisierung der Digitalisierungsstrategie
Haben Unternehmen ihre digitale Vision und Agenda entwickelt und den digitalen Reifegrad analysiert, können sie im nächsten Schritt mögliche benötigte Kompetenzen identifizieren und ausgehend davon Innovationen zum Beispiel in Form von neuen Services bestimmen. Hier sollten die Fachbereiche und die IT mit dem mittleren Management zusammengebracht werden, um die Bedürfnisse aus allen Unternehmensbereichen einzubeziehen.
Umsetzung der Digitalisierungsstrategie
Dann gilt es im dritten Schritt, die erarbeitete Strategie umzusetzen. Jetzt kann das Unternehmen seine eigene digitale Roadmap sowie ein Portfolio aufbauen und Priorisierungen vornehmen. In diesem Prozessabschnitt erfolgt auch ein Austausch mit der obersten Führungsebene, um die konkreten digitalen Projekte mit der Entwicklung des Gesamtunternehmens abzustimmen. Ist dieser Schritt geschafft, befinden sich die Unternehmen bereits mitten in der digitalen Transformation.